Belgisches Staatsarchiv

Hüter unserer kollektiven Erinnerung

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Karten und Pläne

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Karten sprechen unser bildliches Vorstellungsvermögen an. Seit der Frühmoderne werden sie in großer Anzahl durch kirchliche Einrichtungen, Adelsfamilien und andere Archivbildner angefertigt, um ihre unbeweglichen Güter visuell festzuhalten, sei es auf einzelnen Parzellenkarten oder in ganzen Kartenbüchern. Andere Karten werden im Rahmen von öffentlichen Arbeiten, für Steuereinnahmen, Militäroperationen oder Gerichtsprozesse angelegt. 

Das Staatsarchiv bewahrt eine besonders umfangreiche Kartensammlung. In den vergangenen Jahren wurden über 150.000 Karten digitalisiert. Davon können rund 137.000 über unsere Suchmaschine Suchen nach Archiven online eingesehen werden . Auf dem Webportal Cartesius können zudem über 200.000 Karten und Luftaufnahmen geographisch durchsucht werden, von denen ca. 44.000 beim Staatsarchiv aufbewahrt werden.

Kartensammlungen je Provinz

Eine Reihe von Karten sind in ihrem ursprünglichen Kontext aufbewahrt, also innerhalb des Archivbestandes, in dem sie angelegt wurden. Anderes Kartenmaterial wurde hingegen im 19. Jahrhundert aus seinem ursprünglichen Zusammenhang (Archive kirchlicher Einrichtungen, Justizräte, etc.) entnommen und in künstlich angelegten Sammlungen (nach Aufbewahrungsort) wieder zusammengeführt. Dadurch wurde in einigen Fällen die Verbindung zum ursprünglichen Archivbildner gekappt, was die Interpretation des Schriftguts erschwert.

In fast allen Staatsarchiven in den Provinzen wurden auf diese Weise Karten- und Plänesammlungen angelegt (die betreffend Flämisch-Brabant, Wallonisch-Brabant und die Region Brüssel-Hauptstadt beim Generalstaatsarchiv aufbewahrt werden).

Kataster-Urhandrisse

Ab dem frühen 19. Jahrhundert ließen Katasterdienste Karten des gesamten Hoheitsgebiets zeichnen, um Eigentümer von Immobilien besteuern zu können. Die zwischen 1808 und 1834 (1844 für Limburg und Luxemburg) erstellten so-genannten Urhandrisse des Katasters (Urkataster) und die Grenzverläufe der Gemeinden aus der selben Zeit sind für beinahe das gesamte Gebiet in digitaler Form verfügbar. Die über 25.000 Karten geben selbst die kleinste Parzelle im Detail wieder. Sie stellen eine Momentaufnahme der Landschaften, Städte, Dörfer und Viertel des frühen 19. Jahrhunderts dar, kurz vor der Industrialisierung, der Verstädterung und den großangelegten Infrastrukturprojekte des 19. und 20. Jahrhunderts.

Die rund 60.000 Scans der ‘Protokolle der Grenzverläufe’ geben einen guten Überblick über die Grenzverläufe von  Gemeinden (Gemarkungen) und Fluren.

In Zusammenarbeit mit dem FÖD Finanzen

Geographische Suche via Cartesius

Auf der Website cartesius.be kann nach kartographischem Material zu einer bestimmten Region gesucht werden. Neben den Karten aus den Sammlungen des Staatsarchivs finden Nachforscher hier unter anderem auch die Karten von Popp und Ferraris (KBR), Luftaufnahmen, topographische Karten (Nationales Geographisches Institut), und Karten von Zentralafrika (Königliches Museum für Zentralafrika).

Mit Cartesius ist eine geographische Suche möglich: Einfach auf einer heutigen Karte das Gebiet angeben, für das eine alte Karte gesucht wird. Die Suchmaschine zeigt daraufhin die historischen Dokumente an, die dieses Gebiet betreffen. Um dies zu ermöglichen muss das Kartenmaterial nicht nur digitalisiert und beschrieben werden, sondern auch mit den passenden geographischen Metadaten versehen werden (Georeferenzierung)

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