Belgisches Staatsarchiv

Hüter unserer kollektiven Erinnerung

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Fotos, Plakate und anderes Bildmaterial

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Archive bestehen nicht nur aus Textdokumenten, sondern auch aus Bildmaterial: Fotos, Plakate, Glasnegative, etc. In gewissen Fällen sind diese Abbildungen integraler Bestandteil des Archivs der Verwaltung, die sie erhalten oder angelegt hat. Oft werden aber ikonographische Dokumente unterschiedlicher Herkunft in einem topographisch-historischen Atlas oder einer anderen Sammlung zusammengeführt. Ob Stadtansicht aus dem 16. Jahrhundert, Fotos der Expo 58, oder Zeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg: Dieses Bildmaterial spricht unsere Vorstellungskraft an.

Topographisch-historischer Atlas

Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts wurde beim Generalstaatsarchiv eine Sammlung von Gravuren, Bildern, Zeichnungen, Plänen, Fotos, Postkarten und Plakaten angelegt. Dieser heterogene aber sehr reichhaltige „topographisch-historischer Atlas“ ist in insgesamt sieben Inventaren detailliert verzeichnet. Die verschiedenen einzelnen Dokumente als auch ganze Alben sind sehr vielfältig in Form und Inhalt: Porträts, Plakate, Stadtansichten, etc. Insgesamt enthält der Atlas über 3.500 Archivalien aus dem 16. bis 20. Jahrhundert.

Siegelabgüsse

Das belgische Staatsarchiv besitzt die zweitgrößte Sammlung von Siegelabgüssen auf der Welt. Die ersten der ca. 38.000 Abgüsse datieren aus dem Jahr 1864. Sie wurden angefertigt anhand von Siegeln auf Urkunden aus belgischen und ausländischen Archiveinrichtungen. Rund 10% der Siegel, von denen Abgüsse hergestellt wurden, sind mittlerweile verloren gegangen. Ebenfalls 10% sind heute in einem besseren Zustand als die Originalsiegel auf denen sie beruhen.

Somit ist die Sammlung der Siegelabgüsse zu einer Quelle erster Wahl geworden. Anhand der Suchmaschine findet man für jedes Siegel eine Kurzbeschreibung, den Aufbewahrungsort des Originalsiegels, ein Foto des Siegelabgusses und ein Spiegelbild mit einer Erklärung zum Siegel selbst. Stichwortsuche ist ebenfalls möglich.

Ikonographische Sammlung zum Ersten Weltkrieg

Die im Generalstaatsarchiv aufbewahrte reichhaltige ikonographische Sammlung zum Ersten Weltkrieg wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit im Rahmen einer großangelegten Sammlungsaktion angelegt. Tausende Fotos und Zeichnungen illustrieren unterschiedliche Aspekte des Ersten Weltkriegs: Einmarsch, Militäroperationen an der Yser-Front, Alltag der Soldaten, Propaganda, Aufnahme von belgischen und ausländischen Flüchtlingen, Kollaboration, Widerstandsnetzwerke, Befreiung, etc. Die Plakatsammlung (z.T. in Farbe) spiegelt die starke Bildsprache wider, mit der die kriegführenden Parteien Propaganda betrieben; aber auch die Textaushänge aus der Stadt Hasselt zeugen auf ergreifende Weise von den Auswirkungen des Kriegs auf das alltägliche Leben der Bevölkerung. So auch die Sammlung der Medaillen und anderer Objekte (Ansteker, Bänder, Gesellschaftsspiele, etc.), die von der Kommission für Kriegsarchive angelegt wurde.

Fotos

Zeichnungen, Aquarelle und Karikaturen

Plakate

Medaillen

Andere Objekte

Mit Unterstützung des Generalkommissariats für das Gedenken an den Ersten Weltkrieg und mit Dank an die Spieler der Nationallotterie.

Ikonographische Sammlungen der Weltausstellungen (Brüssel 1935 und Brüssel 1958)

Die Organisation, die für die Ausrichtung der Weltausstellung im Jahr 1958 verantwortlich war, hat ein umfangreiches Archiv hinterlassen. Neben Buchhaltungsunterlagen und Personalakten enthält das Archiv vor allem eine besonders reichhaltige Sammlung von Fotos, Zeichnungen und anderem Bildmaterial. Zu den besonders bemerkenswerten Archivstücken gehören das Gästebuch, die Fotos und Zeichnungen der Ausstellungspavillons der verschiedenen Teilnehmerländer, aber auch der Pavillons zu bestimmten Themen, die von Automobilen und Haushaltselektronik bis hin zu Textilien und Tapeten reichten.

Das Generalkommissariat der Regierung für die Allgemeine Weltausstellung in Brüssel 1958 und die Aktiengesellschaft der Weltausstellung von 1958 in Brüssel haben ein reichhaltiges Archiv hinterlassen. Die darin enthaltenen Fotos, Plakate und Zeichnungen geben ein Bild der damaligen Ausstellung. Inhaltlich zeichnet sich das Archiv durch seine große Vielfältigkeit aus: von Zeichnungen und Fotos der verschiedenen Pavillons bis hin zu Plakaten zu den Veranstaltungen, die im Rahmen der Expo 58 organisiert wurden. Alles in allem ein beeindruckendes Zeitzeugnis.

Sammlung Glasnegative Limburgische Minen

Als die Limburgischen Minen in den Jahren 1987-1992 stillgelegt wurden, erwarb das Staatsarchiv das umfassende Archiv der Aktiengesellschaft Kempische Steenkoolmijnen. Neben einem laufenden Kilometer an Papierdokumenten enthält das Archiv auch eine reichhaltige Bildsammlung: Rund zwanzig Filme, fast 2.000 Glasnegative (Fotonegative auf Glasplatten), Fotonegative auf Sicherheitsfilm (Acetatfilm) und Zehntausende Fotos.

Die Glasnegative stammen aus der Periode 1910-1950 und sind vollständig digitalisiert worden. Sie liefern ein umfassendes Bild der ersten Jahre des Steinkohlebergbaus, der Minengebäude, der Arbeit unter Tage, der Wohnviertel, der neuen Kirchen, der Krankenhäuser und Schulen etc.  Die detaillierten Beschreibungen können per Stichwort durchsucht werden.

In Zusammenarbeit mit LRM, der Investitionsgesellschaft für Limburg.

Sammlung von Fotos und Glasnegativen aus Namur und Eupen

Einige Staatsarchive in den Provinzen bewahren lokale Fotosammlungen auf. Im Staatsarchiv in Namur ist die VoG Archives Photographiques Namuroises angesiedelt, die die Nachlasse einer Reihe von bekannten lokalen Fotografen verwaltet. Seit 2016 läuft hier ein Digitalisierungsprogramm.

1. Glasnegative von Adolphe Dupont (Namur, 1827-1908)

Die Sammlung der Glasnegative von Adolphe Dupont (1827-1908), die von der VoG Archives Photographiques Namuroises verwaltet wird, bietet einen faszinierenden Einblick in die Belle Epoque in Namur und Umgebung (Thon-Samson, Namèche, Marche-lez-Dame, Huy, Wépion, etc.). Visuelle Perlen!

In Zusammenarbeit mit der VoG Archives Photographiques Namuroises.

2. Glasnegative aus Eupen

Das Fotoarchiv der Fotografendynastie Lander, die zunächst in Elsenborn und später in Eupen ansässig war, bietet interessante Einblicke in das öffentliche Leben, die Unternehmenswelt und das Vereinsleben der Ostkantone ab den 1930ern.

Nationales Institut für Agronomie in Belgisch-Congo (NILCO/INEAC)

Das NILCO/INEAC (1933-1962) entwickelte sich in den 1950ern zum Flaggschiff des kolonialen Verwaltungsapparats in Belgisch-Congo und Rwanda-Urundi. Anders als sein Vorgänger, die Regie der Plantagen der Kolonie (REPCO, 1926-1933), war diese Organisation eindeutig wissenschaftlicher Art. Neben dem Forschungszentrum in Yangambi, das internationales Ansehen genoss, richtete das NILCO/INEAC weitere Forschungszentren auf dem gesamten Hoheitsgebiet von Belgisch-Congo und Rwanda-Urundi ein, in denen verschiedene landbautechnische Aspekte studiert wurden. Die Unabhängigkeit des Congo im Jahr 1960 und von Rwanda-Urundi im Jahr 1962 bereitete der aufgebauten Expertise ein jähes Ende, die jedoch Kritikern zufolge lediglich den Interessen einer großangelegten und exportorientierten Landwirtschaft diente.

Der Großteil des Archivbestands handelt von der Verwaltung und den Tätigkeiten der Zentren. Die Sammlungen der Fotos, Glasplatten, Karten und Pläne wurden vollständig digitalisiert.

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