Belgisches Staatsarchiv

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100 Jahre Ostbelgien

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23/01/2019 - Veranstaltungen - Staatsarchiv in Eupen

Am Festakt „100 Jahre Ostbelgien“ in Anwesenheit von S.M. des Königs im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen nahm das Staatsarchiv in Eupen mit einer Podiumsdiskussion und einer Ausstellung teil.

Vor 100 Jahren versammelten sich am 18. Januar 1919 Diplomaten in Paris aus der ganzen Welt. Sie handelten in den folgenden sechs Monaten einen Friedensvertrag aus, der den Ersten Weltkrieg beendete und die europäische Nachkriegsordnung festlegte. Das Ergebnis der Verhandlungen, der sog. Versailler Vertrag, hielt in Artikel 34 fest, dass die beiden deutschen Kreise Eupen und Malmedy unter belgische Verwaltung gestellt  und so zu „Ostbelgien“ wurden.

In einer Podiumsdiskussion im Rahmen eines Festaktes im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft blickten vier Historiker schlaglichtartig auf die 100 Jährige Geschichte Ostbelgiens zurück.

Die Teilnehmer waren Frau Professorin Sabine Schmitz vom Belgienzentrum der Universität Paderborn, Frau Professorin Catherine Lanneau von der Universität  von Lüttich, Professor Marnix Beyen von der Universität von Antwerpen und der Ostbelgier Christoph Brüll, Assistentprofessor an der Universität Luxemburg. Moderator war Dr. Peter Quadflieg, Oberassistent beim Staatsarchiv in Eupen.

Frau Schmitz erläuterte zunächst aus deutscher Perspektive, welche Rolle Ostbelgien im belgisch-deutschen Aussöhnungsprozess seit 1945 gespielt hat und wie man heute in Deutschland auf Ostbelgien blickt. Frau Lanneau ging aus Perspektive des wallonischen Belgiens darauf ein, wie der Integrationsprozess Ostbelgiens in den belgischen Staat gelingen konnte. 

Herr Beyen verdeutlichte aus flämischer Perspektive welche Rolle Ostbelgien in dem konstitutionellen Wandel des belgischen Staates ab den 1960er-Jahren zukam und wie der östliche Landesteil heute gesehen wird. Christoph Brüll schließlich veranschaulichte warum es notwendig ist, sich immer wieder neu mit der 100jährigen Geschichte Ostbelgien zu beschäftigen.

Im Anschluss an dem Festakt führte Els Herrebout, Dienstleiterin des Staatsarchiv in Eupen, König Philippe durch die Ausstelllung, die an die wichtigsten Etappen der politischen Entwicklung Ostbelgiens in den letzten 100 Jahren erinnerte.

 

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